Klappen in Brandschutzsystemen

Nicht jeder, der in seinem Beruf mit Brandschutzvorrichtungen zu tun hat, muss sich damit gut auskennen. Dennoch sind oft Grundkenntnisse in diesem Bereich erforderlich, um sich mit einem Fachmann verständigen zu können, beispielsweise in Bezug auf die Wartung. Einige Situationen an meinem Arbeitsplatz haben gezeigt, dass es sich lohnt, zu erklären, welche Arten von Klappen in Brandschutzsystemen verwendet werden und wie sie sich voneinander unterscheiden.

 

Einfach ausgedrückt, ohne Verwendung von Fachbegriffen, unterscheiden wir zwei Arten von Klappen: RWA-Klappen (Rauch – und Wärmeabzugsklappen) und Brandschutzklappen.

 

RWA-Klappen sind offenbare Vorrichtungen, die meist in Dachflächen* eingebaut werden, um Rauch und Wärmeenergie aus einem Brand nach außen abzuleiten. Sie werden mit einem länglichen, spindelförmigen pneumatischen (CO2) oder elektrischen (24 V**) Antrieb ausgestattet.

 

Brandschutzklappen sind Vorrichtungen, die in Wänden/Decken, Lüftungskanälen/Schächten oder Rauchabzugskanälen montiert werden. Sie dienen dazu, die Aufteilung in Brandabschnitte aufrechtzuerhalten, die Ausbreitung des Feuers auf andere Teile des Gebäudes zu verhindern und den Rauch- und Luftstrom in mechanischen Entrauchungssystemen zu leiten. Sie werden mit einem rechteckigen, axialen elektrischen Stellantrieb (24 V/230 V) oder einem Federmechanismus ausgestattet.

Was sind ihre häufigsten Anwendungsbereiche:

RWA-Klappen:

  • Entrauchung von Treppenhäusern,
  • Entrauchung großer Produktions- und Lagerflächen,
  • Entrauchung von Geschäften, Passagen, Fluchtwegen in Einkaufszentren und öffentlichen Gebäuden.

Brandschutzklappen:

  • Lüftungs- und Entrauchungskanäle in Wohn-, Büro-, Hotel- und öffentlichen Gebäuden (am häufigsten in Tiefgaragen),
  • Lüftungsdurchlässe in Treppenhäusern und brandgeschützten Räumen,
  • Lüftungs- und Entrauchungskanäle auf Dächern.

 

RWA- und Brandschutzklappen kommen in Gebäuden in sehr unterschiedlichen Mengen vor, je nach Art des Gebäudes. In Wohn- und Bürogebäuden gibt es deutlich mehr Brandschutzklappen – von einigen Dutzend bis zu mehreren Hundert Stück. RWA-Klappen hingegen werden am häufigsten in Produktions- und Lagerhallen montiert – von einigen wenigen über mehrere Dutzend bis zu mehreren Hundert Stück.

Es ist hinzuzufügen, dass Rauchabzugsklappen auch der Beleuchtung dienen und mit einer Wohnraumlüftungs-/Entlüftungsfunktion ausgestattet sein können. Sie sind als Einzelgeräte oder in den Lichtbändern integrierte RWA-Klappen erhältlich. Ein sehr ähnliches Produkt zu den Rauchabzugsklappen sind die fixen (nicht offenbare) Oberlichter oder Lüftungsklappen, die abwechselnd mit Rauchabzugsklappen installiert werden können, um die Tageslichtbeleuchtung oder die Belüftung des Gebäudes zu verbessern.

Es ist nützlich zu wissen, dass zusammen mit Rauchabzugsvorrichtungen in der Gebäudefassade montierte Lamellenlüfter zum Einsatz kommen können.

 

Meine Erfahrung zeigt, dass die Kenntnis der grundlegenden Unterschiede in diesem Bereich die Betreuung des Kunden erheblich erleichtert und eine schnellere und genauere technische Unterstützung oder zumindest die Erstellung eines gut abgestimmten Serviceangebots ermöglicht.

 

Praktischer Tipp: Bei allen Serviceanfragen sollten Sie möglichst viele Informationen beifügen – eine quantitative Aufstellung, die genaue Bezeichnung, Abmessungen, Seriennummern, das Herstellungsjahr, Fotos der Geräte, Fotos der Typenschilder, den Namen und den Standort des Objekts. Entgegen der landläufigen Meinung hat der Hersteller nicht immer Einblick in die Informationen, welche Geräte genau an den jeweiligen Standort geliefert wurden. Dies gilt insbesondere für Investitionen, bei denen er keine Montagearbeiten durchgeführt hat.

 

* - In einigen Fällen kann die Entrauchung durch die in der Fassade eingebauten Lamellen oder Rauchabzugsfenster erfolgen (Rauchabzugsfenster sind nicht dasselbe wie Klappen).

** - Die Verwendung von 48-V-Anlagen ist ebenfalls zulässig.

Autor: Michał Reszka, Regionaler Vertriebsleiter, Serviceabteilung MERCOR

______________

Literaturhinweise:

Verordnung des Ministers für Infrastruktur vom 12. April 2002 über die technischen Anforderungen an Gebäude und ihre Lage (Gesetzblatt von 2002, Nr. 75, Pos. 690), geändert durch Gesetzblatt von 2015, Pos. 1422, Gesetzblatt von 2019, Pos. 1065, Gesetzblatt von 2022, Pos. 1225 und Gesetzblatt von 2024, Pos. 726.

PN-EN 12101-2:2005. Brandschutzsysteme – Rauchabzugsklappen – Teil 2: Technische Anforderungen und Prüfverfahren. Warschau: Polnisches Komitee für Normung, 2005. (Norm zurückgezogen und ersetzt durch PN-EN 12101-2:2017-05).

PN-EN 12101-2:2017-05. Brandschutzsysteme – Rauchabzugsklappen – Teil 2: Technische Anforderungen und Prüfverfahren. Warschau: Polnisches Komitee für Normung, 2017.

PN-EN 1366-2:2015-08. Brandschutzsysteme – Prüfung der Feuerwiderstandsfähigkeit von technischen Systemen – Teil 2: Brandschutzklappen. Warschau: Polnisches Komitee für Normung, 2015.

PN-EN 1366-10:2023-02. Brandschutzsysteme – Prüfung der Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauteilen – Teil 10: Absperrklappen für Rauchkontrollsysteme. Warschau: Polnisches Komitee für Normung, 2023.

Mercor S.A. Technische Informationen – Brandschutzklappen. Warschau, 2019. Online verfügbar: https://mercor.com.pl/media/144696/it_klapy-ppoz_2019.pdf [Zugriff: 19. März 2025].

Mercor S.A. Technische Informationen – Lüftungssystem. Warschau, 2023. Online verfügbar: https://mercor.com.pl/upload/download/19/attachments/283/PL_Mercor_InfTechniczny_SystemWentylacji%20012023a.pdf [Zugriff: 19. März 2025].